Der Schlüssel zur Macht 2020-2050

Das Afrikanische Jahrhundert

Afrika – die Wiege der Menschheit. Hier  wurden wir als Gattung Homo geboren und von hier aus haben wir den Globus erobert. Dennoch hatte der Schwarze Kontinent in den vergangenen Jahrhunderten ein schweres Joch zu tragen. Seine Geschichte ist gezeichnet von Sklavenhandel, imperialistischer Ausbeutung, Hungersnöten, Krisenherden. Seid sich die Kolonialmächte in den 1960er Jahren aus Afrika zurückgezogen haben, ist die Region destabilisiert. Geschäftsbeziehungen und Investitionen in Afrika gelten seither als Himmelfahrtskommando. Das wird sich in den kommenden zehn Jahren grundlegend ändern. Denn wir stehen am Anbeginn einer afrikanischen Renaissance, welche das 21. Jahrhundert entscheidend prägen wird.

Blickt man in die frühen Jahre der Neuzeit zurück, so war Afrika bei den Europäern vor allem als Quelle billiger Sklaven beliebt. Der neuentdeckte amerikanische Kontinent musste kolonisiert werden. Und dafür brauchte man günstige Arbeitskräfte. Zwischen 1492 und 1870 wurden mehr als elf Millionen afrikanische Sklaven nach Amerika verkauft. Besonders in Brasilien und in der Karibik, aber auch in den USA bilden Ihre Nachfahren heute große Teile der Bevölkerung. In den USA wurde die Sklaverei erst 1865 verboten, nachdem die Nordstaaten im Sezessionskrieg die Südstaaten besiegt hatten. Viele Jahrzehnte der Rassendiskriminierung folgten. Und auch die Wahl von Barack Obama zum ersten afroamerikanischen US-Präsidenten kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Diskriminierung in Amerika bis heute auf der Tagesordnung steht.

Nachdem im 19. Jahrhundert die meisten Länder der Welt Sklaverei verboten hatten, verlagerte sich der Schwerpunkt auf die Ausbeutung der afrikanischen Ressourcen vor Ort. Ab 1870 dominierte das „Zeitalter des Imperialismus“. Der „Wettlauf um Afrika“ begann. In wenigen Jahrzehnten besetzten die europäischen Großmächte den gesamten Kontinent, wobei sich vor allem Frankreich und das British Empire große Gebiete sicherten. Die Bevölkerung wurde weiterhin als bessere Tiere betrachtet. Selbst Ethnologen sahen darin durch ihre darwinistische Kulturbrille vornehmlich das Wilde und Primitive. Im besten Fall war der Afrikaner eine Witzfigur: der „kohlpechrabenschwarze Mohr“ im Struwwelpeter, der dumme Neger in den amerikanischen Minstrel Shows oder der brave Diener im Logo von Sarotti, Julius Meinl oder Tucherbräu. Die Reichhaltigkeit und Vielfalt der afrikanischen Kultur wurde erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts langsam wahrgenommen.

Die Dekolonisation der 1960er Jahre (Uranus Konjunktion Pluto)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Unterhalt der afrikanischen Kolonien zunehmend unrentabel. Und wie so oft in der Menschheitsgeschichte brachte die Umsturzkonstellation Uranus-Pluto den Paradigmenwechsel. Als die Konjunktion 1960 erstmals in den 15° Orbis trat, wurden von den Kolonialmächten allein in diesem Jahr 18 Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen. Und als die Konjunktion Ende der 1960er Jahre schließlich ausklang, da war fast der gesamte afrikanische Kontinent befreit. Insofern kann man diesen Zeitraum als Geburt des heutigen Afrikas betrachten. Die meisten afrikanischen Staaten tragen als Signum die Uranus-Pluto-Konjunktion in ihrem Gründungshoroskop. Und so ist das Schicksal Afrikas auch eng mit dem weiteren Verlauf des Uranus-Pluto-Zyklus verbunden, wie ein Blick auf die bisherigen Aspektstationen zeigt:

Das Afrikanische Jahrhundert 1

Den vollen Artikel gibt es in der aktuellen Ausgabe von ASTROLOGIE HEUTE:

Epochen-Deklinationen in der Weltgeschichte

Wie kann es sein, dass der Zweite Weltkrieg samt Atombombe unter äußerst harmonischen astrologischen Konstellationen stattfand? Warum versagen herkömmliche Deutungsregeln gerade bei vielen Großereignissen der Geschichte? Weil nur die wenigsten Astrologen mit Deklinationen arbeiten. Der Deklinationsaspekt (auch Parallele oder Parallelschein genannt) wurde von großen Meistern wie Placidus, Alfred Witte, Frank Glahn oder Reinhold Ebertin als wichtiger Hauptaspekt betrachtet. Und besonders bestimmend für epochale Ereignisse der Menschheitsgeschichte wird er, wenn er im oberen oder unteren Maximum stattfindet. Im AstroMANAGEMENT System werden diese sehr seltenen Konstellationen Epochen-Deklinationen genannt. Wie das funktioniert und was die Epochendeklinationen für unsere unmittelbare Zukunft bedeuten, erläutere ich in meinem Artikel im aktuellen MERIDIAN:

Für viele Astrologie-Noviz*innen ist der erste Blick in den Nachthimmel eine ziemliche Enttäuschung. In der Horoskopgrafik scheint alles wohlgeordnet. Die Planeten sind artig an den Tierkreis gepinnt. Dazwischen sind mit dem Lineal  Aspektlinien gezogen. Und exakte Konjunktionen in der Grafik vermitteln den Eindruck, dass die beteiligten Planeten auch tatsächlich am Nachthimmel eng beieinanderstehen, sich möglicherweise gar überdecken. Schaut man dann nach oben, so sind die Konjunktionen häufig kaum als solche zu erkennen. Beziehungslos stehen die beiden Planeten am Firmament, zwei Lichtpunkte in einem Meer von Sternen.

Dieser Effekt wird besonders extrem, wenn man auch mit Himmelskörpern arbeitet, deren Umlaufbahn sich weit von der Ekliptik entfernt. Dafür muss man nicht einmal Exoten mit hoher Bahnneigung wie Damocles (62°) oder Eris (44°) betrachten. Es genügt ein Blick auf Pluto der mit seiner Bahnneigung von 17° bereits deutlich aus dem üblichen Gefüge herausfällt. Steht er beispielsweise im Horoskop punktgenau am Aszendenten, so kann es passieren, dass er am Himmel tatsächlich erst eine Stunde später aufgeht.  

Diese Diskrepanz zwischen Horoskopgrafik und Himmel hat eine gewichtige Ursache: Wir versuchen, die dreidimensionale Himmelskuppel auf ein zweidimensionales Blatt Papier zu reduzieren. Dabei kommt es zwangsläufig zu Verzerrungen. Dieses Phänomen kennen wir von den Weltkarten. Hier muss eine vollständige Kugeloberfläche auf eine Ebene projiziert werden. Will man gerade in den Polgegenden zusammenhängende Flächen abbilden ohne diese zu zerschneiden, so wird beispielsweise Grönland unverhältnismäßig aufgebläht während Afrika deutlich kleiner wirkt als es tatsächlich ist.

Dasselbe Problem haben wir bei der Horoskopgrafik. Wir sehen darin die Projektion der Planeten auf die Ekliptik, auf den Tierkreis.[i] Die Winkelbeziehungen auf dieser Ebene sind im Horoskop gut ersichtlich in Form der Hauptaspekte (Konjunktion, Opposition etc.). Es kommt jedoch nur selten vor, dass sich die Planeten genau auf der Ekliptik befinden. Meistens stehen sie etwas nördlich oder südlich davon. Ist dieser nördliche oder südliche Abstand zur Ekliptik bei zwei oder mehreren Planeten gleich groß, so treten sie ebenfalls in eine Beziehung miteinander. Diese Beziehungen nennt man Deklinationsparallelen (auch Deklinationsaspekte, Parallelschein, Parallelen und Kontra-Parallelen). Dabei gilt ein enger Orbis von 1-2°.

Solange Astrologen noch tatsächlich in den Himmel geblickt haben um die Planeten zu beobachten, wäre es undenkbar gewesen, diese Ebene zu ignorieren.[ii] Große Meister wie Placidus, Alfred Witte oder Frank Glahn sprachen dem Deklinationsaspekt erhebliches Gewicht zu. In der Mundanastrologie galt er vielen Experten sogar als Hauptaspekt, ähnlich stark gewichtet wie die Konjunktion. Der amerikanische Astrologe C.C. Zain publizierte in den 1930er Jahren eines der ersten Bücher über Mundanastrologie. Ein großer Teil dieses Buches beschäftigt sich mit Planetenzyklen-Horoskopen, welche nicht auf Zeicheningresse erstellt werden, sondern auf den Moment da ein Planet von unten die Ekliptik durchstößt und somit den Nullpunkt seiner Deklination erreicht.[iii] Einen der letzten Versuche, den Deklinationsaspekten mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, unternahm Reinhold Ebertin in den 1970er Jahren.[iv] Dennoch findet diese Technik in der zeitgenössischen Astrologie kaum Beachtung.[v] Das mag mitunter damit zusammenhängen, dass die Deklinationen – im Gegensatz zu den Hauptaspekten – mit freiem Auge im Horoskop nicht erkennbar sind. Und viele Astrologiebegeisterte sind bereits mit dem Wirrwarr an Hauptaspekten in der Deutung überfordert. Warum also sollte man die Komplexität eines Horoskops weiter aufblasen?


[i] mehr zu dieser Problematik in Christof Niederwieser, Das Gruppenhoroskop: Schlüssel zur Kollektiv-Astrologie, Rottweil, 2017, S. 103f

[ii] Die Astrologie hat sich ursprünglich aus der Zeichendeutung heraus entwickelt und war zu Beginn ausschließlich ein Beobachten von Zeichen am Nachthimmel, siehe Christof Niederwieser, Prognostik 02: Zeichendeutung, Trossingen, 2016, S. 38f

[iii] siehe C.C. Zain, Mundane Astrology – Interpreting Astrological Phenomena for Cities, Nations and Groups, Brea CA, 1935

[iv] siehe Reinhold Ebertin, Deklinations-Parallelen im Geburtsbild, Freiburg im Breisgau, 1976

[v] Im angelsächsischen Raum sind die Deklinationsaspekte etwas mehr verbreitet.

Gruppenhoroskop in The Mountain Astrologer

Die englische Version meines Grundlagen-Artikels über das Gruppenhoroskop hat es in der Jubiläumausgabe der weltweit führenden Astrologie-Fachzeitschrift THE MOUNTAIN ASTROLOGER auf die Titelseite geschafft. Ein herzliches Dankeschön an die Redaktion und die vielen begeisterten Leser, die mir aus aller Welt geschrieben haben.

The Mountain Astrologer besuchen

Mittlerweile ist der volle Artikel auch online verfügbar auf Astrodienst Zürichs ASTRO.COM:

Gruppenhoroskop-Artikel auf ASTRO.COM

Die Hardliner sind da

Ein eisiger Wind weht um den Globus. Seit über einem Jahr hat sich das weltpolitische Klima deutlich abgekühlt. Der Ruf nach Zucht und Ordnung scheint zur Erfolgsstrategie bei Wahlen geworden zu sein. Hardliner finden regen Zulauf. Vorbei scheint die Aufbruchsstimmung des „Yes we can“ der späten Nullerjahre oder der vielen idealistischen Protestbewegungen der ersten Hälfte der 2010er Jahre. Damals hatten noch jene Politiker und Parteien die besten Karten, welche die Abkehr von verkrusteten Systemen versprachen. Heute ist es umgekehrt: Systemzementierung und die Rückkehr zur guten alten Zeit sind die Heilsversprechen der Stunde.

In Anbetracht dieser deutlichen Entwicklung wirft der Blick in die Mundanaspekte gewisse Fragezeichen auf. Der Revolutionsgeist ab 2008 spiegelte sich noch deutlich im Uranus-Pluto-Quadrat. Flüchtlingskrise und die Überschwemmung von Mauern und Grenzen ab 2015 waren sehr gut im Saturn-Neptun-Quadrat zu erkennen. Eine Renaissance der Reaktionären hingegen war nach den etablierten Methoden erst mit der Saturn-Pluto-Konjunktion im Steinbock ab 2018 zu erwarten, nicht aber bereits ab Anfang 2016. Wie ist das zu erklären?

In der aktuellen Ausgabe von ASTROLOGIE HEUTE analysiere ich die Hintergründe des politischen Rechtsrucks der vergangenen Jahre. Denn von den meisten Astrologen unbeachtet hat sich Ende 2015 eine Jahrtausendkonstellation gebildet: eine Deklinationsparallele von Saturn und Pluto, welche sich volle vier Jahre lang im 1° Orbis befindet und das aktuelle Revival der Hardliner bis 2020 anzeigt. Normalerweise sind mundane Deklinationen flüchtig und nur für ein paar Wochen exakt. Aktuell befinden wir uns aber in der einzigartigen Situation, dass Saturn und Pluto beide ihre südlichste Breite erreicht haben und sich ganze 4 (!) Jahre lang durchgehend in Deklination befinden. Sie sind im Dezember 2015 in den 1° Orbis getreten und werden diesen erst wieder im Februar 2020 verlassen. Dadurch wird dieser Aspekt besonders mächtig und einflussreich auf die weltweiten Entwicklungen. Er baut eine bedrohliche Hintergrundkulisse auf, welche sich bis zur Saturn-Pluto-Konjunktion (2018-2021) massiv steigert und dann in dieser kulminieren wird. Eine derart lange Deklinationsparallele zwischen Saturn und Pluto in diesem engen Orbis gibt es nur etwa zwei Mal pro Jahrtausend.

15 Jahre “Magische Praktiken des Managements”

Vor 15 Jahren ist mein erstes Buch “Über die magischen Praktiken des Managements” erschienen. Auf einer Reise in die magischen Denkwelten unserer Vorfahren werden Persönlichkeitsmodelle und Verhaltenstypologien vergangener Jahrhunderte vorgestellt und mit weitverbreiteten Methoden der aktuellen Betriebswirtschaftslehre verglichen. Stellen unsere heutigen Ansätze eine überlegene Weiterentwicklung ihrer in den Schatten des Aberglaubens verdrängten Wurzeln dar? Oder bestehen magische Modelle wie etwa die Archetypenlehre, das Polaritätenkonzept oder die Elementlehre unter zeitgeistangepassten Modemasken in ihnen fort?Vielgelehrte Theorien wie die Managertypen von Maccoby, die Menschenbilder von Schein oder die Führungsstile von Reddin werden diesem Vergleich unterzogen und weisen dabei erstaunliche Parallelen auf. Und nicht selten findet sich Magisches in den modernen Methoden und Modernes in den Modellen unserer Zeit…

183 Seiten, 50 Abbildungen, ISBN 3-87988-638-5

aus der Schriftenreihe ORGANISATION & PERSONAL Band 11
Herausgegeben von Oswald Neuberger
© 2002 Rainer Hampp Verlag München und Mering

mehr Informationen zum Buch

Zu diesem Anlass habe ich einen Artikel für die aktuelle Ausgabe von ASTROLOGIE HEUTE geschrieben, welcher einen Teil des Buches nochmals knackig zusammenfasst: “Die vier Temperamente im Management”. Darin zeige ich die erstaunlichen Parallelen zwischen der antiken Temperamentenlehre und verschiedenen Modellen der modernen Management-Diagnostik, wie z.B. das DISG®-Modell, das 3-D-Modell der Führung von Reddin oder die Manager-Typologie von Maccoby.

zum Artikel in ASTROLOGIE HEUTE

Die Höhle der Löwen im Gruppenhoroskop

In der neuen Ausgabe der Fachzeitschrift MERIDIAN stelle ich eine wichtige Variante des innovativen Gruppenhoroskops vor: das Fokus-Gruppenhoroskop. Mit diesem kannn man den persönlichen Blickwinkel eines der Gruppenmitglieder einnehmen oder auch das Leitsystem einer Gruppe ins Zentrum rücken.

Wie das funktioniert zeige ich anhand der populären TV-Unterhaltungsshow “Die Höhle der Löwen”, deren Horoskop bezeichnenderweise gleich drei Planeten im Löwen aufweist. Die fünf Investoren Jochen Schweizer, Frank Thelen, Ralf Dümmel, Judith Williams und Carsten Maschmeyer bewerten Geschäftskonzepte von Gründern und Erfindern. Das Gruppenhoroskop der Sendung zeigt dabei verblüffende Querverbindungen zwischen den Konstellationen der Sendung und den Horoskopen der Investoren.

Artikel “Die Höhle der Löwen im Gruppenhoroskop” (MERIDIAN)

Das Gruppenhoroskop

In der Astrologie war es bislang schwierig, das Wesen und die Dynamik von Gruppen zu entschlüsseln. Gruppen ab drei Personen werden mit dem herkömmlichen Instrumentarium schnell sehr unübersichtlich und entziehen sich somit einer systematischen Analyse

In der ASTROLOGIE HEUTE-Ausgabe von April 2016 stelle ich erstmals das Gruppenhoroskop vor, eine innovative neue Methode, mit der Gruppen bis zu 20 Horoskopen komfortabel und übersichtlich analysiert werden können. Am Praxisbeispiel einer Abteilung für Forschung & Entwicklung zeige ich die Anwendungsmöglichkeiten im Bereich Personal und Organisationsentwicklung.

Artikel “Das Gruppenhoroskop” (Astrologie Heute)

In der Ausgabe November 2016 der Fachzeitschrift MERIDIAN zeige ich das Fokus-Gruppenhoroskop anhand der bekannten TV-Unterhaltungsshow “Die Höhle der Löwen”.

Artikel “Die Höhle der Löwen im Gruppenhoroskop” (MERIDIAN)

Auch auf meiner Website finden Sie einen Kurzartikel über das Gruppenhoroskop, der die Methode anhand zweier Beispiele erklärt.

Online-Artikel “Das Gruppenhoroskop”

Das Gruppenhoroskop ist seit Mai 2016 als eigene Funktion in der renommierten Astrologie-Software ASTROPLUS verfügbar.

Das Gruppenhoroskop in Astroplus

In der ASTROLOGIE HEUTE-Ausgabe von Juni 2016 zeige ich zudem, wie mit dem Gruppenhoroskop eine elegante Zusammenschau verschiedenster astrologischer Prognosemethoden möglich ist: das PROGNOSKOP.

Artikel “Das Prognoskop” (Astrologie Heute)

 

Branding und Marketing mit Astrologie

Das Zeichen ist ein ständiger Begleiter des Menschen. Spätestens seit der kognitiven Revolution vor etwa 70.000 Jahren schrieb er es in Sand, ritzte es in Bäume und malte es auf Höhlenwände um zu zeigen: Hier bin ich. Archäologische Funde zeigen, dass bereits 2.000 v. Chr. Handwerker in verschiedenen Hochkulturen Markierungen auf ihren Produkten hinterließen als Qualitätszeichen. Im 12. Jahrhundert n. Chr. begannen die Heere in Europa, Wappen als Erkennungsmerkmal ins Schlachtgetümmel zu führen. Etwa zeitgleich etablierten mittelalterliche Gilden die Zunftwappen. Diese sollten konsistente Qualitätsstandards garantieren und zudem den Marktzutritt zunftfremder Anbieter und Wettbewerber verhindern.[i]

Im Lauf des Zweiten Astro-Kondratieffzyklus (ca. 1850-1900)[ii] erweiterte schließlich der Boom der Eisenbahnen die geographischen Märkte der Kapitalisten enorm. Damit wurde eine einheitliche Kennzeichnung von Produkten immer wichtiger. Auch das Problem mit Plagiatoren griff immer mehr um sich, sodass in den 1870er Jahren die ersten Markenschutzgesetze eingeführt wurden. Die Marke wurde endgültig zum Massenphänomen.

Diese Entwicklung sorgte in der Pionierzeit der modernen Konsumgesellschaft oft für Befremden. So wunderte sich bereits Karl Marx in „Das Kapital“ über das Kaufverhalten seiner Frau, dass diese nur wegen der „Aura des Produkts“ lieber den teuren Markenartikel kauft als den billigeren Artikel ohne Marke. Was der eingefleischte Materialist dabei nicht bedachte ist die Tatsache, dass auch immaterielle Faktoren wie Image und Emotion durchaus materielle Vorteile bringen. Heute ist man sich der wichtigen Funktionen einer Marke sehr bewusst:

Die Funktionen der Marke

Täglich rauschen Myriaden von Werbebotschaften auf den Konsumenten ein. Die Marke gibt dem Kunden Orientierung in dieser Informationsflut. Sie vermittelt die unverwechselbare Identität einer Firma und hilft ihr, sich vom Wettbewerb zu unterscheiden. Sie schafft bei den Menschen Vertrauen und emotionale Bindung. Mit jeder Leistung, die das Unternehmen bringt, zahlt es in seine Marke ein. Jede Customer Experience wird im Soll oder Haben der Marke verbucht. Die Marke fungiert somit, wie der Branding-Experte Manfred Schmidt schreibt, als Energiespeicher der unternehmerischen Leistungen.[iii]

Häufig wird die Marke auf das Logo und das äußere Erscheinungsbild reduziert. Die Marke ist aber viel mehr als nur eine Ansammlung bunter Bilder und Designs. Sie verkörpert symbolisch Werte und Kompetenzen. Sie ist das fleischgewordene Versprechen, ein bestimmtes Bedürfnis des Kunden zu befriedigen. Und sie hat eine eigene Tonalität, einen unverwechselbaren Charakter, zu dem Menschen eine persönliche Beziehung aufbauen. Um diesen emotionalen Charakter besser zu nutzen, gibt es im Branding seit einigen Jahren Bestrebungen, die üblichen Kästchen, Pfeile und Matrizen der Betriebswirtschaftslehre um tiefenpsychologische Ansätze zu erweitern.

Branding mit Archetypen

Als ich in den 1990ern an der Universität Innsbruck eine Diplomarbeit über „Archetypen im Branding“ schreiben wollte, traf diese Idee bei den Professoren auf breites Unverständnis. Heute sind solche Ansätze stark in Mode gekommen. Große Werbeagenturen wie „Young & Rubicam“ nutzen Modelle, die auf der Archetypenlehre von Carl Gustav Jung beruhen. So werden im „Y&Rchetypes-Modell“[iv] archetypische Urbilder der menschlichen Psyche zugrunde gelegt wie beispielsweise der Held, der Narr, die Jungfrau oder die Verführerin. So nutzte die bekannte Zahnflegemarke Dr. Best viele Jahre die Werbefigur eines ehrwürdigen Professors, der im weißen Mantel der Seriosität im Labor herumsteht und eine Zahnbürste in den Apfel drückt. Im Y&Rchetypes-Modell entspricht dies dem Archetypus des Alten Weisen. Charaktervorstellungen wie hohe Intelligenz, Gewissenhaftigkeit, Besonnenheit, Vertrauen oder Verlässlichkeit sind darin eingespeichert. Man muss dem Kunden diese Werte nicht mehr intellektuell über komplexe Werbebotschaften kommunizieren. Vielmehr reicht das Bild des ehrwürdigen Professors, um diese Werte im Mindset der Zielgruppen emotional mit der Marke zu verknüpfen.

Das Problem dieser Modelle ist, dass sie die Vielfalt möglicher Markenpersönlichkeiten auf eine geschlossene Anzahl von Archetypen reduzieren. Zudem gehen die Meinungen über die Zuordnung oft auseinander. Liest man beispielsweise verschiedene Analysen der Marke Apple, so wird diese von den einen als typischer Vertreter des Magier-Archetyps gesehen („macht Wunder wahr“), andere sehen den Archetypus des Narren („unkonventionell und originell“) und weitere präferieren den Forscher-Archetypus („geht konsequent neue Wege“). Die herkömmlichen Archetypenmodelle im Branding sind also sehr reduktionistisch und geben zudem reichlich Raum für subjektivistische Spekulation. Hier kommt die Astrologie ins Spiel.

Typische Widder-Marken

Auch die Astrologie arbeitet mit universellen Archetypen. Ihr Bildspeicher sind die 360 Grade des Tierkreises, zusammengefasst in den zwölf Tierkreiszeichen. Der erste Archetyp in diesem Zyklus ist der Widder, der Aufbruch in die neue Welt, der erste eruptive Energieimpuls in den Raum hinein. Hier tummeln sich die Pioniere und Entdecker, welche als erste Vorreiter das Neuland erkunden, die Kämpfer und Eroberer, welche außerhalb der sicheren Reviere das Abenteuer suchen. Eine typische Widderbranche sind die Motorradhersteller und hier ganz besonders die Firma Ducati. Sie verkörpert nicht nur in ihrem Image und ihrer Markenpersönlichkeit ganz stark den Widder-Archetypen. Auch das rote, keilförmige Logo ist ein Lehrbuchbeispiel für die typische morphologische Analogiewolke des Widders. So finden wir auch im Horoskop von Firmengründer Antonio Ducati mit Sonne, Venus und Merkur eine deutliche Dominanz dieses Zeichens.

Branding und Marketing mit Astrologie 2

Das Horoskop von Ducati

Suchen wir nach einem Medikament, welches die ungestüme Widderenergie repräsentiert, so müssen wir unweigerlich an das Potenzmittel Viagra denken. Und tatsächlich weist das Horoskop der Erstzulassung einen randvollen Widder auf. Bezeichnend dabei ist, dass nicht nur Sonne und Mars potent dort stehen, sondern auch der Saturn als Potenzverhinderer. In Konjunktion mit Mars-Merkur ergibt sich das Bild der erektilen Dysfunktion.

Branding und Marketing mit Astrologie 3

Das Horoskop von Viagra

Auch im Bereich der Lebensmittel leuchtet der Widder stets sehr auffällig hervor. In seiner typischen Direktheit macht er sich oft nicht einmal die Mühe, sich allzu symbolisch zu verschlüsseln. So benennt sich einer der beliebtesten Schokoriegel der Welt nach dem Herrscherplaneten des Widder: Mars. Dieser ist benannt nach seinem Erfinder Forrest Edward Mars. In seinem Horoskop sehen wir Sonne, Jupiter und Mars im Widder. Die beliebtesten Slogans aus der Mars-Historie lassen das Widderherz höher schlagen: „Mars bringt verbrauchte Energie sofort zurück“, „Mars macht mobil, bei Arbeit, Sport und Spiel“ oder der aktuelle „Nimm Mars – gib Gas!“ Bei der Fußball-EM 2008 wurde Mars in der Schweiz als „Hopp!“ verkauft, in Österreich mit dem Zusatz „Reinbeißen, Burschen!“

Auch im Bereich des strategischen Managements liefert das Markenhoroskop eine erhebliche Erweiterung des Planungshorizonts. So war der Öffentlichkeitsskandal aufgrund der Rückrufaktion durch Plastikteile, welche in den Schokoriegeln gefunden wurden, deutlich im Markenhoroskop erkennbar. Denn zu diesem Zeitpunkt stand das laufende Uranus-Pluto-Quadrat genau auf dem Mars von Mars.

Das Horoskop von Red Bull

Und auch der Pionier der Energy-Drinks ist ein typischer Widder-Vertreter. Im Horoskop der Markteinführung von Red Bull finden wir eine Sonne-Jupiter-Mondknoten-Konjunktion im frühen Widder. Auch hier zieht sich der Widder auf allen Ebenen durch. So ist nicht nur das Marktsegment Energy-Drinks per se widderbetont. Auch der PR-Schwerpunkt auf Events und Sponsoring im Extremsportbereich entspricht diesem Bild, von Freestyle-Motorcross bis hin zu gänzlich neuen Sportarten wie der „Air Race Series“, einem Luft-Slalomlauf mit Propellermaschinen, dem „Crashed Ice Contest“, einem Abfahrtsrennen auf Schlittschuhen, oder dem „Red Bull Stratos“ Projekt, bei dem Felix Baumgartner mit einem Fallschirm aus der Stratosphäre sprang.

Name und Logo entsprechen ebenfalls sehr deutlich dem Markenhoroskop, transportiert doch Mars als Herrscher des Widder die Konstellation in den Stier hinein und macht diesen somit zum roten Stier: Red Bull.

So findet sich für alle zwölf Tierkreiszeichen eine Vielzahl typischer Marken, welche die astrologischen Archetypen nicht nur im Image und in der ästhetischen Präsentation widerspiegeln, sondern auch die entsprechenden Konstellationen im Markenhoroskop aufweisen.

Der vollständige Artikel wurde im August 2016 in der Jubiläumsausgabe von ASTROLOGIE HEUTE (Nr. 182) veröffentlicht. Darin erfahren Sie auch, wie man das Gruppenhoroskop als wertvolles Tool der Markenpositionierung nutzen kann.

Artikel “Branding mit Astrologie” in ASTROLOGIE HEUTE

[i] vgl. ESCH, Franz-Rudolf: Strategie und Technik der Markenführung, Verlag Franz Vahlen, München 2014, S. 1

[ii] Siehe Artikel „Der astrologische Kondratieff-Zyklus“ (ASTROLOGIE HEUTE Nr. 176, S. 15ff) und „Die Morphologie des Astro-Kondratieff“ (ASTROLOGIE HEUTE Nr. 177, S. 26ff)

[iii] SCHMIDT, Manfred in SCHIMANSKY, Alexander: Der Wert der Marke, Verlag Franz Vahlen, München 2004, S. 316

[iv] u.a. ZEDNIK, Anita: Marken-Modelle in der Praxis, DUV Gabler Edition Wissenschaft,  Wiesbaden 2005, S. 171f

Das Prognoskop

In der neuen Ausgabe von ASTROLOGIE HEUTE zeige ich, wie mit dem Gruppenhoroskop eine elegante Zusammenschau verschiedener astrologischer Prognosemethoden realisiert werden kann. Das Prognoskop und seine Funktionsweise wird anhand der progressiven und regressiven Sekundärprogressionen und Sonnenbogendirektionen bei der Entdeckung der Röntgenstrahlen erklärt.

weitere Infos: Das Prognoskop in ASTROLOGIE HEUTE